Liane Ströbel

Die Krise als Krieg: Weltanschauungs- und Wortkampf populistischer Bewegungen in Krisenzeiten

Michel Favre und ich werde zwei Vorträge in der Sektion „Die Krise als Krieg: Weltanschauungs- und Wortkampf populistischer Bewegungen in Krisenzeiten“ (Sektionsleitung: Sandra Issel-Dombert und Aline Wieders-Lohéac, beide Universität Kassel) während des 11. Frankoromanistenkongresses „Krieg und Frieden. Zur Produktivität von Krisen und Konflikten“ in Osnabrück (26.-29.09.18) halten, nämlich

Weisen die Reden von Emmanuel Macron populistische Merkmale auf? (Michel Favre)

Neurokommunikation im politischen Diskurs (Liane Ströbel) [Abstract]

Auszug der Sektionsbeschreibung:
„Krisen haben ihre eigene Sprache. Krisen spiegeln sich in Sprache. Krisen entstehen durch Sprache. (…) Die Krise ist dabei – auch in der Sprache – die Gegenspielerin der Kontinuität. Sie ist eine Zeit der erzwungenen Transformation und damit des Kampfes konkurrierender Gesellschaftserzählungen.

Aus diskurslinguistischer Sicht ist sie eine Periode des Weltanschauungs- und Wortkampfes, die sich zwischen zwei Perioden des gesellschaftlichen und sprachlichen Friedens schiebt. (…) Als Zuspitzung, als Wendepunkt, als Entscheidung ist die Krise ein Kampf um Deutung, Bedeutung und Umdeutung und damit das zeitlich-räumliche Terrain der Populisten, die in der Krise ihre Chance sehen und den sprachlichen Kampf am radikalsten führen. Sie fordern nicht nur Transformation, sondern den vollständigen Bruch mit den alten Erzählungen und mitunter dem sprachlichen Konsens. (…)“

Aus diskurs- und politolinguistischer Perspektive werden folgende Fragen diskutiert:

– Wie wird der Kampf um die Worte, der Krieg gegen das Establishment in der Krise geführt?
– Wie werden Begriffe neu gedeutet bzw. umgedeutet?
– Welche Vorstellungen vom Davor und Danach der Krise konkurrieren in den jeweiligen Bewegungen?
– Wie verändert der Populismus in der Krise Sprache und Diskurse?
– Wie konstruieren Populismus und Extremismus die Krise und ihre Überwindung?
– Wie unterscheiden sich unterschiedliche populistische Ansätze bzw. verschiedene populistische Agenten in derselben Krise in ihren Diskursen?
– Wie reagiert das Establishment auf den Kampf, zu dem es sich von den Populisten herausgefordert sieht?

Weitere Informationen: https://www.frk.uni-osnabrueck.de/sektionen/

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